03/20/2024 | Nachrichten | Nachhaltigkeit, Praxisfuehrung und Strahlenschutz
Die Umsetzung ist Teamsache
BZBplus-Serie: Nachhaltigkeit konkret, Teil 6
Wer seine Praxis nachhaltig aufstellen möchte, muss eine Vielzahl von Faktoren beachten – von der Abfallvermeidung und -entsorgung über Ressourcenschonung bis hin zur Frage der Mobilität. In den letzten Ausgaben des BZBplus haben wir im Rahmen der Serie „Nachhaltigkeit konkret“ einige Punkte näher beleuchtet und Tipps zur Realisierung umweltfreundlicher Maßnahmen zusammengestellt. Die konkreten Veränderungen stellen für Praxisinhaber dennoch eine große Aufgabe dar.
Die Mitarbeiter mit ins Boot nehmen
Wie lassen sich also die guten Vorsätze für die eigene Praxis in die Tat umsetzen? Fest steht: Nachhaltigkeit geht alle an, Praxisinhaber ebenso wie Mitarbeiter. Bei der Verwirklichung kommt deshalb der Kommunikation eine wesentliche Rolle zu. Wichtig ist dabei, dass angedachte Veränderungen stets freiwillig geschehen müssen. Sie lassen sich weder vorschreiben noch durch Belehrungen oder gar Vorwürfe erzwingen.
Um langfristig Erfolge zu zeigen, sollte die erste Initiative von der Praxisinhaberin oder vom -inhaber ausgehen. Im nächsten Schritt gilt es, das Praxisteam mit ins Boot zu holen und ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen. Vieles ist im Privaten längst eine Selbstverständlichkeit, wie beispielsweise das Trennen der Abfälle, am Arbeitsplatz muss es sich jedoch erst etablieren. Hier hilft es, den Punkt Nachhaltigkeit bei Teambesprechungen regelmäßig auf die Agenda zu setzen.
Manche Mitarbeiter haben sich vielleicht bereits Gedanken gemacht, was in der Praxisorganisation unter dem Gesichtspunkt der Ressourcenschonung verändert werden könnte. Werden alte Gewohnheiten bewusst hinterfragt, lassen sich einzelne Prozesse möglicherweise im Sinne eines umweltfreundlicheren Handelns neu aufsetzen. Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden selbst mitgestalten, die Veränderungen verstehen und auch dahinterstehen. Denn sie werden die Ziele künftig umsetzen und eine Veränderung ihres Arbeitsalltags spüren. Am Anfang des Prozesses sollten daher Neuerungen stehen, die leicht umzusetzen sind. Werden erste positive Erfahrungen gemacht, motiviert dies zu weiteren Schritten.
Um dem Thema zusätzlich Nachdruck zu verleihen, kann eine Mitarbeiterin benannt werden, die sich je nach Praxisgröße im Rahmen einer festgesetzten Zeit, zum Beispiel zwei Stunden in der Woche, um das Bestell- und Abfallmanagement, die Aufklärung der Mitarbeiter, mögliche Einsparpotenziale und mehr kümmert. Sie fungiert als Ansprechpartner für Kolleginnen und Kollegen, bündelt deren Ideen und prüft beziehungsweise plant in Abstimmung mit der Praxisführung die Verwirklichung.
Über Veränderungen und Erfolge sollte regelmäßig informiert werden – wenn es gelingt, die Abfallmenge durch gezielte Mülltrennung deutlich zu reduzieren, weniger Papier verbraucht wird oder verstärkt Mehrwegbecher statt Einweggeschirr zum Einsatz kommen. Wird mittelfristig der Strom- oder Wasserverbrauch gesenkt, können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über eine gemeinsame Unternehmung an der Kostenreduzierung teilhaben. Das stärkt zudem das Wir-Gefühl des Praxisteams und verdeutlicht den Nutzen des Handelns.
Praxisphilosophie nach außen kommunizieren
Nimmt Nachhaltigkeit in der Zahnarztpraxis eine wichtige Rolle ein, kann dies zur Außendarstellung genutzt werden. Die entsprechende Praxisphilosophie wird durchaus registriert: Viele Patientinnen und Patienten achten auch bei medizinischen Dienstleistungen, die sie in Anspruch nehmen, zunehmend auf eine ökologische Ausrichtung. Entsprechende Maßnahmen innerhalb der Praxis motivieren zum Mitwirken, zum Beispiel kleine Schilder am Waschbecken und an Lichtschaltern als Anregung für einen sparsamen Verbrauch. Auch das Themenangebot der Zeitschriften und Broschüren im Wartezimmer spiegelt die Ausrichtung wider.
Auf der Website kann ebenfalls ein umweltfreundliches Profil geschärft werden. Patienten suchen immer häufiger im Internet nach einem neuen Arzt und nehmen es positiv wahr, wenn sie über eine nachhaltige Erreichbarkeit informiert werden, wie Fahrradabstellplätze, Ladestationen für E-Autos in der Nähe oder über die Anfahrt mit
Eine Möglichkeit zum Ausgleich des CO2-Fußabdrucks ist der Erwerb von Klimazertifikaten durch externe Anbieter. Auf der Praxiswebsite und in den Praxisräumen kann darauf hingewiesen werden, um auf das Engagement für klimafreundliche Projekte aufmerksam zu machen.
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Artikel aus dem BZBplus 3/2024 als PDF (194 KB)
Checkliste als PDF (26 KB)